Denn an sich ist nichts weder gut noch böse, das Denken macht es erst dazu

Denn an sich ist nichts weder gut noch böse, das Denken macht es erst dazu
Denn an sich ist nichts weder gut noch böse, das Denken macht es erst dazu
 
Diesen Gedanken spricht Hamlet in Shakespeares gleichnamigem Trauerspiel (entstanden um 1600) aus. Hamlet nennt den beiden Hofleuten Rosenkranz und Güldenstern gegenüber seine Heimat Dänemark einen Kerker. Seinen Gesprächspartnern, die dies zurückweisen, antwortet er (II, 2): »Nun, so ist es keines für euch, denn an sich ist nichts weder gut noch böse; das Denken macht es erst dazu. Für mich ist es ein Gefängnis.« Im Original lautet die Stelle: Why, then 'tis none to you, for there is nothing either good or bad but thinking makes it so. To me it is a prison. - Wir kritisieren heute mit diesem Zitat das Verhalten eines Menschen, der jemandes Äußerung einen anzüglichen Nebensinn unterstellt, weil er selbst so denkt. Ganz allgemein kann man damit auch zum Ausdruck bringen, dass jedes Urteil subjektiv ist und von der Einschätzung, der Denkweise des Einzelnen abhängt.

Universal-Lexikon. 2012.

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